Wissenschaftler des Jefferson Comprehensive Epilepsy Center der Thomas Jefferson University in Philadelphia, USA, haben in einer vor Kurzem in der Zeitschrift „Epilepsy & Behavior“ publizierten Studie Hinweise dafür gefunden, dass ein Auftreten von auditorischen Auren bei Patienten mit einer pharmakoresistenten Temporallappen-Epilepsie (TLE) in Bezug auf die gewünschte Anfallsfreiheit mit einem vergleichsweise ungünstigen postoperativen Outcome assoziiert ist. Teilnehmer der retrospektiven Studie waren 1.186 Patienten mit einer medikamentös unbehandelbaren TLE, bei denen im Zeitraum zwischen 1986 und 2016 eine Temporallappen-Resektion durchgeführt wurde. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass 45 Patienten (3,8 %) präoperativ über auditorische Auren berichteten. 42 dieser Studienteilnehmer (93 %) hatten eine TLE und 3 (7 %) eine extratemporale Epilepsie. Die Forscher wählten nun 41 Patienten mit auditorischen Auren aus und verglichen diese mit 767 Personen mit einer TLE ohne auditorische Auren, bei denen ebenfalls eine Temporallappen-Resektion durchgeführt worden war. Signifikante demographische oder klinische Unterschiede zwischen beiden Gruppen gab es nicht. Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit nach der Operation einen Rückfall zu erleiden, bei den Patienten mit den auditorischen Auren sehr viel höher war als bei der Vergleichsgruppe ohne Auren. Die weiteren Untersuchungen ergaben außerdem, dass in der Gruppe der Patienten mit den auditorischen Auren und der Temporallappen-Resektion die Seite des Eingriffs nicht mit dem postoperativen Outcome assoziiert war. Das Fazit der Experten: Patienten mit einer pharmakoresistenten Temporallappen-Epilepsie und auditorischen Auren haben eine ungünstige postoperative Prognose für Anfallsfreiheit, und zwar unabhängig von der Seite der durchgeführten Temporallappen-Resektion.