Ist Memantin eine Therapieoption bei episodischer Migräne?

Wissenschaftler des Durham Veterans Affairs Health Care System in Durham, NC, USA, haben kürzlich im Rahmen eines systematischen Reviews die Effektivität und Sicherheit des Amantadin-Derivates Memantin in der prophylaktischen Behandlung der episodischen Migräne untersucht. Hierzu durchsuchten sie unter Verwendung der Suchkriterien Migräne, Kopfschmerzen oder Kopfschmerzen und Memantin systematisch die Literaturdatenbanken PubMed, Embase und CENTRAL databases nach relevanten Studien, die bis Dezember 2020 publiziert wurden. Die Studien, die für das systematische Review ausgewählt wurden, beinhalteten ein prospektives, interventionelles Design und untersuchten Memantin in der Migräneprophylaxe. Tierexperimentelle Untersuchungen, Abstracts, Review-Artikel, Protokolle ohne Ergebnisse und Studien, die nicht auf Englisch geschrieben waren, wurden ausgeschlossen. Die Daten wurden mittels eines standardisierten systematischen Prozesses extrahiert und beinhalteten den Autor, das Publikationsdatum, das Studien-Design, die Probandenzahl, die Patienten-Charakteristika, das Therapieregime, das klinische Resultat in puncto Effektivität und die unerwünschten Medikamentennebenwirkungen. Zur Auswertung kamen so die Daten von 4 Artikeln, 2 prospektive offene Studien und 2 randomisierte Doppelblindstudien, mit insgesamt 183 Patienten unter einer Memantin-Therapie. Die Analysen ergaben, dass sich bei den Patienten, die mit Memantin behandelt wurden, in allen 4 Studien eine Verringerung der Anzahl an Migräne-Tagen und des Schweregrades der Kopfschmerzen zeigte. Die am häufigsten zu beobachtenden Nebenwirkungen waren Somnolenz, Sedierung und Übelkeit, wobei keine davon schwerwiegend war.

Die Studien in diesem Review unterstützen die These, dass Memantin das Potential für eine Behandlungsoption der episodischen Migräne hat, so die Autoren.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 10:42): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Ist-Memantin-eine-Therapieoption-bei-episodischer-Migraene-.htm
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