Ist Endocan ein Indikator für einen Schub bei Multipler Sklerose?

Proteoglykan und ein wichtiger Marker für entzündliche Erkrankungen, vaskuläre und endotheliale Schäden, eine Tumorprogression, die Zelladhäsion und die Angiogenese. Türkische Wissenschaftler des Department of Neurology, Dicle University Medical School in Diyarbakır haben vor kurzem im Rahmen einer Studie die Serum-Spiegel des Endocans, des C-reaktiven Proteins (CRP) und der NLR (Neutrophilen-Lymphozyten-Ratio) bei Patienten mit einer RRMS (= schubförmig remittierende Multiple Sklerose) in Remission mit denen von RRMS-Patienten im Schub verglichen. Teilnehmer waren 53 RRMS-Patienten in Remission, 30 im RRMS-Schub oder kurz danach und 44 gesunde Kontrollpersonen. Von den RRMS-Patienten in Remission und von der Kontrollgruppe wurde je eine Blutprobe entnommen, von den Patienten mit dem Schub zwei Mal, und zwar im MS-Schub selbst und ein zweites Mal einen Monat nach dem Schub. Die Endocan-, CRP- und NLR-Spiegel der RRMS-Patienten wurden während des Schubes und einen Monat später bestimmt und die der Remissionspatienten mit denen der gesunden Kontrollpersonen verglichen. Die untersuchten Parameter wurden dann mit der Erkrankungsdauer, der Schubhäufigkeit, dem EDSS (= Expanded Disability Status Scale)-Score, der eingesetzten Therapie und der Läsionsbelastung, die via MRT ermittelt worden war, verglichen. Es zeigte sich, dass die Endocan-, CRP- und NLR-Spiegel in der RRMS-Gruppe signifikant höher waren als in der Kontrollgruppe. Außerdem waren die Endocan-Serumspiegel in der Gruppe der RRMS-Patienten im Schub deutlich höher als bei den Patienten kurz nach dem Schub und bei den Kontrollpersonen. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Erkrankungsdauer, dem EDSS-Score, der Schub-Frequenz und der Läsionsbelastung in der MRT und den Endocan-, CRP- und NLR-Werten fand sich nicht. In den Korrelationsanalysen zeigte sich ein statistisch stark positiver Zusammenhang zwischen der Lokalisation der MRT-Läsionen und dem EDSS-Score, der Erkrankungsdauer und der Schubfrequenz.

Eine Endocan-Erhöhung ist ein Marker für die endothelialen Schäden, die sich sekundär im Rahmen des entzündlichen Prozesses bei MS-Patienten entwickeln, so die Autoren. Die Erhöhung des Endocans könne somit als ein einigermaßen guter Indikator für einen MS-Schub angesehen werden.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 23.04.2024 - 08:49): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Ist-Endocan-ein-Indikator-fuer-einen-Schub-bei-Multipler-Skl.htm
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