Erhöhte kognitive Beeinträchtigung und verringerte Lebensqualität bei Patienten mit Migräne-assoziiertem Schwindel
Chinesische Wissenschaftler des Neurology Department 2, Xuzhou First People's Hospital in Xuzhou, Jiangsu, haben kürzlich im Rahmen einer Studie den Einfluss von Migräne-assoziiertem Schwindel auf den kognitiven Status und die Lebensqualität der betroffenen Patienten genauer untersucht. Teilnehmer waren insgesamt 120 Personen, von denen 40 unter einem Migräne-assoziierten Schwindel litten und ebenfalls 40 eine einfache Migräne hatten. Bei den übrigen 40 Studienteilnehmern handelte es sich um gesunde freiwillige Probanden. Sie alle wurden mittels MMSE (= Mini-mental state examination) und einer Testbatterie für verschiedene kognitive Funktionen untersucht. Bei den Migräne-Patienten erfolgte dies in den interiktalen Perioden. Außerdem wurden von allen Studienteilnehmern MRT-Aufnahmen des Gehirns angefertigt, um nach möglichen Läsionen der weißen Hirnsubstanz zu suchen, und anhand des SF-36 die Lebensqualität ermittelt. Es zeigte sich, dass die Scores der kognitiven Tests MMSE, Tracing, Gedächtnis- und Verbal-Fluency-Test bei den Patienten mit dem Migräne-assoziierten Schwindel signifikant niedriger waren als bei denjenigen mit der einfachen Migräne. Außerdem waren die Punktwerte der Trail Making Tests A und B (= TMT-A und TMT-B) in der Gruppe mit dem Schwindel am höchsten, gefolgt von der Gruppe der Patienten mit der einfachen Migräne. Die weiteren Analysen ergaben, dass die Inzidenz von Läsionen tiefer Hirnregionen, des peripheren lateralen Ventrikels und der gesamten weißen Hirnsubstanz bei den Personen mit dem Schwindel höher war als bei denjenigen mit der einfachen Migräne. Nicht zuletzt stellten die Forscher fest, dass auch die körperlichen, sozialen, mentalen und Gesamt-Gesundheits-Scores in der Gruppe der Patienten mit dem Migräne-assoziierten Schwindel deutlich geringer waren als in der Vergleichsgruppe. Den Wissenschaftlern zufolge wiesen alle Unterschiede, die zwischen den beiden Migräne-Gruppen vorlagen, statistische Signifikanz auf. Die Gruppe der gesunden Kontrollpersonen schnitt in allen Punkten am besten ab. Das Fazit der Studienautoren: Patienten mit einem Migräne-assoziierten Schwindel sind von kognitiven Beeinträchtigungen stärker betroffen als Personen mit einer einfachen Migräne. Außerdem ist bei ihnen die Inzidenz von Läsionen der weißen Hirnsubstanz höher und ihre Lebensqualität schwer beeinträchtigt.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 06:06): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Erhoehte-kognitive-Beeintraechtigung-und-verringerte-Lebensq.htm
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