Assoziation zwischen Typ und Schweregrad eines Schlaganfalls sowie bekannter Osteoporose und dem Frakturrisiko nach dem Apoplex?

Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, haben auch Jahre nach dem Ereignis noch ein deutlich erhöhtes Frakturrisiko. Wissenschaftler des Ditmanson Medical Foundation Chia-Yi Christian Hospital in Chiayi City, Taiwan, kamen kürzlich in einer Studie außerdem zu dem Ergebnis, dass ein eher leichter Schweregrad des Apoplex und eine vorliegende Osteoporose, aber nicht der Schlaganfall-Typ, mit diesem Risiko assoziiert sind. Studienteilnehmer waren 41.895 Patienten, die im Zeitraum zwischen 2003 und 2015 zum ersten Mal entweder einen akuten ischämischen Schlaganfall (AIS) oder eine intrazerebrale Blutung (ICH) und zuvor noch eine Fraktur erlitten hatten. Die Forscher analysierten die Patientendaten bezüglich des Schweregrades des Schlaganfalls, einer möglichen Osteoporose, den Komorbiditäten sowie der Medikation und des Typs einer eventuellen Fraktur (Hüftfraktur, Wirbelkörperfraktur und andere Frakturen). Es zeigte sich, dass von den 41.895 Schlaganfall-Patienten die 5-Jahres-CIFs (= Cumulative incidence functions) für jede neu aufgetretene Fraktur bei 8,03 %, die für Hüftfrakturen bei 3,42 %, die für Wirbelkörperfrakturen bei 1,87 % und die für andere Knochenbrüche bei 3,05 % lagen. Dabei fand sich kein Unterschied in puncto Frakturrisiko zwischen Patienten mit einem AIS und denen mit einer ICH. Die weitere Datenauswertung und statistische Analyse ergaben, dass eine vorliegende Osteoporose das Risiko erhöhte, nach dem Schlaganfall eine Fraktur zu erleiden (adjustierte HR [95% CI],1.42 [1.22-1.66]). Der Schweregrad des Apoplex war dagegen invers mit dem Frakturrisiko assoziiert. Das Fazit der Studienautoren: 5 Jahre nach einem Schlaganfall haben die betroffenen Patienten ein über 8 %-iges Fraktur-Risiko, wobei ein leichter Schweregrad des Apoplex und eine vorliegende Osteoporose, aber nicht der Schlaganfall-Typ, mit diesem Risiko assoziiert sind.

Bei Schlaganfall-Patienten sollten effektive Messungen für ein Knochengesundheitsscreening und eine Frakturprävention durchgeführt werden, so die Wissenschaftler.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 00:10): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Assoziation-zwischen-Typ-und-Schweregrad-eines-Schlaganfalls.htm
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