Die „Developmental venous anomaly (DVA)“ ist eine zerebrale vaskuläre Malformation und eine embryologische Variante der venösen Drainage. Wissenschaftler der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, USA und des Toronto Western Hospital in Toronto, Ontario, Kanada, konnten kürzlich in einer Fall-Kontroll-Studie zeigen, dass es eine signifikante Assoziation zwischen zerebralen venösen Entwicklungsanomalien und superfiziellen venösen Malformationen gibt. Teilnehmer der Studie waren 42 Patienten mit venösen Malformationen des Gesichtes, des Kopfes und des Halses im durchschnittlichen Alter von 38,1 ± 11,1 Jahren (78,6 % Frauen) und 84 Patienten ohne venöse Malformationen (Durchschnittsalter 40,0 ± 5.9 Jahre; 78,6 % Frauen). Bei allen Studienteilnehmern wurde eine MRT-Untersuchung des Gehirns mit T1- oder T2 gewichteter Darstellung nach Kontrastmittelgabe durchgeführt. Sämtliche Aufnahmen wurden von zwei Neuroradiologen begutachtet. Die Analysen ergaben, dass die Prävalenz von DVAs in der Gruppe der Patienten mit den venösen Malformationen des Gesichtes, des Kopfes und des Halses bei 28,6 %, in der Kontrollgruppe hingegen nur bei 9,5 % lag. Außerdem zeigte sich, dass die DVAs in 83,3 % der Fälle ipsilateral zu den venösen superfiziellen Malformationen waren und in 75 % der Fälle dieselben Metamere involvierten. Diese Studienergebnisse lassen vermuten, dass die „Developmental venous anomaly“ und die venösen Malformationen des Gesichtes, des Kopfes und des Halses einen ähnlichen pathophysiologischen Ursprung haben, so die Experten.