Temporale Muskeldicke ist Risikofaktor für Dysphagie bei Patienten mit akutem Schlaganfall

Eine Dysphagie nach einem Schlaganfall ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit einem akuten Apoplex. Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Department of Oral Medicine and Hospital Dentistry, Tokyo Dental College in Sugano, Japan, ist kürzlich im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen der in der MRT gemessenen temporalen Muskeldicke und einer Dysphagie bei Patienten nach einem akuten Schlafanfall gibt. In die Studie eingeschlossen wurden 70 Patienten (43 Männer und 27 Frauen) im durchschnittlichen Alter von 75,6 ± 12,7 Jahren), die einen akuten Apoplex erlitten hatten. Innerhalb von 7 Tagen nach der stationären Aufnahme bestimmten die Forscher mittels T2-MRT-Bildgebung die TMT der Betroffenen. Den Schweregrad einer Dysphagie ermittelten sie anhand der „Functional Oral Intake Scale (FOIS)“. Je nach Dysphagie-Schweregrad wurden die Probanden dann in 3 Gruppen eingeteilt (schwere Dysphagie: FOIS-Score, 1-3; milde Dysphagie: FOIS-Score 4-6; normales Schluckvermögen: FOIS-Score 7). Um unabhängige Erklärungen für den Schweregrad der Dysphagie zu bestimmen, setzten die Forscher lineare Regressionsanalysen ein. Es zeigte sich, dass 20 Studienteilnehmer (28,6 %) eine schwere Dysphagie, 31 Patienten (44,3 %) eine milde Dysphagie und 19 (27,1 %) bei der Krankenhausentlassung eine normale Schluckfunktion hatten. Die linearen Regressionsanalysen ergaben, dass die TMT ein signifikanter Grund für den Schweregrad der Dysphagie nach dem Schlaganfall war, und zwar zusammen mit dem Lebensalter und dem NIHSS (= National Institute of Health Stroke Scale)-Score.

Die temporale Muskeldicke ist ein unabhängiger Risikofaktor für eine Dysphagie bei Patienten nach einem akuten Schlaganfall, so die Autoren. Den Experten zufolge könnte ein Verlust von Skelettmuskulatur sekundär an der Dysphagie nach einem akuten Apoplex beteiligt sein, und eine Messung der TMT mittels MRT des Kopfes scheint eine nützliche Methode zu sein, um den Skelettmuskelverlust zu ermitteln.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 00:47): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Temporale-Muskeldicke-ist-Risikofaktor-fuer-Dysphagie-bei-Pa.htm
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