Wirksamkeit von Medical cannabis erstmals bei Krebsschmerzen nachgewiesen

Ein Forscherteam vom Technion Israel Institute of Technology hat in einer Studie erstmals nachgewiesen, dass sich mit medizinischem Cannabis Krebsschmerzen besser lindern können. Zudem verringern sich nach - den Wissenschaftlern - auch andere krebsbedingte Symptome sowie die Einnahme von Schmerzmitteln. Auch die Nebenwirkungen haben sich als gering herausgestellt. Eingebunden für die Medizinische Cannabis-Behandlung wurden 324 Patienten. Die meisten Ergebnismessungen verbesserten sich während der MC-Behandlung bei den meisten Patienten signifikant (p < 0,005). 

Bedarf an alternativen Behandlungsmöglichkeiten

Krebspatienten beeinträchtigen während der Behandlung Schmerzen, Depressionen, Angst und Schlaflosigkeit. Diese Faktoren können sogar zu einer schlechteren Prognose führen, heißt es. Laut Studienautor David Meiri werden krebsbedingte Schmerzen traditionell hauptsächlich mit opioiden Analgetika behandelt. Die meisten Onkologen halten die Verabreichung von Opioiden bislang jedoch für gefährlich. Daher bestehe Bedarf an alternativen Behandlungsmöglichkeiten.

Mögliche Vorteile von medizinischem Cannabis

Die aktuelle Studie ist die erste, die die möglichen Vorteile von medizinischem Cannabis bei krebsbedingten Schmerzen beurteilt. Dafür haben die Experten Infos vom Beginn der Behandlung angesammelt. Durch die Zusammenarbeit mit Onkologen wurden interessierte Patienten an die Forscher verwiesen und Infos über ihre Erkrankung weitergeleitet. Meiris Kollege Gil Bar-Sela hat die Teilnehmer vor Beginn der Behandlung anonyme Fragebögen ausfüllen lassen. Die Befragung wurde während der folgenden sechs Monate mehrfach wiederholt. Dabei wurden Daten zu vielen Faktoren gesammelt. Dazu gehörten Schmerzwerte, die Einnahme von Analgetika, die Belastung durch Krebssymptome, sexuelle Probleme und Nebenwirkungen.

Gute Wirksamkeit bestätigt

Die Analyse der Daten zeigt, dass sich viele der Ergebnisvariablen mit weniger Schmerzen und Krebssymptomen verbesserten. Wichtig war auch, dass sich die Einnahme von Opioiden und anderen Analgetika verringerte. Tatsächlich beendete fast die Hälfte der untersuchten Patienten nach den sechs Monaten der Behandlung mit Cannabis die Einnahme von Analgetika vollständig. Meiri nach wurde medizinisches Cannabis bereits als mögliches Mittel gegen den Appetitverlust vorgeschlagen. Die meisten Studienteilnehmer verloren aber trotzdem an Gewicht. Da bei einem erheblichen Teil der Patienten eine fortschreitende Erkrankung diagnostiziert worden war, sei der Gewichtsverlust zu erwarten gewesen. Interessant sei auch gewesen, dass sich die sexuelle Funktion bei den meisten Männern verbesserte, jedoch bei den Frauen verschlechterte.

(pte/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.04.2024 - 19:31): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Onkologie/Wirksamkeit-von-Medical-cannabis-erstmal-bei-Krebsschmerzen-.htm
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