Welche molekularen Mechanismen liegen der Gemcitabin-Sensitivität von High-grade-Meningeomen zugrunde?
Die High-grade-Meningeome sind sehr aggressive Tumore mit einer hohen Morbidität und Mortalität, bei denen japanische Wissenschaftler der Yamagata University School of Medicine in Yamagata vor Kurzem zeigen konnten, dass sie hoch-sensitiv gegenüber dem Zytostatikum Gemcitabin sind. Welche molekularen Mechanismen der Gemcitabin-Sensitivität von High-grade-Meningeom-Zellen zugrunde liegen, haben die Forscher nun weiterführend untersucht. Im Einzelnen gingen sie dabei der Frage nach, welche Rolle hENT1 (= human equilibrative nucleoside transporter 1) und dCK (= deoxycytidine kinase) bei der Gemcitabin-Sensitivität und dem Wachstum der Meningeom-Zellen in vitro spielen. Hierzu analysierten sie Gewebeproben von Meningeomen (26 WHO Grad I- und 21 WHO-Grad II/III-Meningeome) immunhistochemisch für hENT1 und dCK sowie für Ki-67 als ein Marker der proliferativen Aktivität. Die Untersuchungen ergaben, dass hENT1 und dCK, die eine kritische Rolle beim intrazellulären Transport bzw. der Gemcitabin-Aktivierung spielen, für die hohe Gemcitabin-Sensitivität der High-grade-Meningeom-Zellen verantwortlich sind und in den High-grade-Meningeomen stark exprimiert werden. Außerdem zeigte sich, dass die hENT1-Expression für die Proliferation und das Überleben der High-grade-Meningeom-Zellen und die dCK-Expression erforderlich war. Darüber hinaus korrelierten hohe hENT1- und dCK-Expressionsspiegel mit einer stärkeren proliferativen Aktivität der Tumorzellen und einer kürzeren Überlebensdauer der Meningeom-Patienten. Diese Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass hENT1 ein molekularer Schlüsselfaktor ist, der die Wachstumskapazität und Gemcitabin-Sensitivität von Meningeom-Zellen beeinflusst und auch, dass hENT1, zusammen mit dCK, ein realistischer prognostischer Marker für die Meningeom-Patienten sowie ein prädiktiver Marker für ihre Therapieantwort auf Gemcitabin sein könnte, so die Wissenschaftler.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 22:54): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Onkologie/Welche-molekularen-Mechanismen-liegen-der-Gemcitabin-Sensiti.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239