Ist die minimalinvasive Operation eine Therapieoption bei spontaner zerebellarer Blutung?
Die minimalinvasive Operation (MIS = Minimally invasive surgery) könnte nach Meinung von US-amerikanischen Wissenschaftlern der University of Louisville School of Medicine in Louisville, der University of Maryland School of Medicine in Baltimore und des Department of Neurosurgery and Neuroscience Institute, Geisinger Health in Wilkes-Barre für einige sorgfältig ausgewählte Patienten mit einer spontanen Kleinhirnblutung eine gute Alternative zur konventionellen Operation sein. Die Forscher werteten im Rahmen einer Studie retrospektiv die Daten von allen Patienten mit einer spontanen zerebellarer Blutung aus, die sich im Zeitraum zwischen Mai 2015 und Juli 2018 unter Verwendung der Medizingeräte „Apollo Neuro Evacuation Device“ oder „Artemis Neuro Evacuation Device“ einem minimalinvasiven Eingriff unterzogen hatten. Insgesamt handelte sich um 6 Patienten im durchschnittlichen Alter von 62,5 Jahren und einem mittleren prä- und postoperativen Glasgow Coma Scale-Score von 10,5 bzw. 15. Der durchschnittliche Grad der Hämatomausräumung betrug 97,5 %. Komplikationen während des Eingriffs waren nicht zu beobachten, bei einem Patienten musste nachfolgend dann allerdings doch noch eine Kraniektomie durchgeführt werden. Der mittlere Modified Rankin Score (mRS) bei der Entlassung aus dem Krankenhaus lag bei 4, einschließlich dreier Patienten, bei denen sich der funktionelle Zustand erst im Verlauf von 3 Monaten postoperativ verbessert hatte. 2 Patienten starben aufgrund medizinischer Komplikationen. Die Mortalitätsrate lag somit bei 33 %. Die minimalinvasive Operation könnte für einige Patienten mit einer spontanen Kleinhirnblutung eine gute Alternative zur konventionellen Operation sein, so die Autoren. Allerdings seien noch weiterführende Untersuchungen zum Thema notwendig, um das perioperative und Langzeit Nutzen-Risiko-Profil dieser Technik nochmals genauer zu überprüfen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 01:15): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Ist-die-minimalinvasive-Operation-eine-Therapieoption-bei-sp.htm
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