Extrakranielle Metastasen von Meningeomen auch bei WHO Grad I-Tumoren möglich
Extrakranielle Meningeom-Metastasen (EMM) treten nur in etwa 0,1 % der Fälle mit einem intrakraniellem Meningeom auf und finden sich dann meist bei Patienten mit atypischen und anaplastischen Histologien. Neben der Lunge und der Pleura können EEM auch intraspinal und vertebral lokalisiert sein. Die beiden zuletzt genannten Bereiche wurden bislang in der Literatur allerdings kaum beschrieben. Noch weniger weiß man offenbar über eine adäquate Therapie der EEM, auch wenn diese die Prognose der Patienten deutlich verschlechtern können. Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Department of Neurosurgery, University of New Mexico Comprehensive Cancer Center in Albuquerque, des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York und des Red Cross Hospitals in Athen hat vor Kurzem im Rahmen einer Studie alle Patienten, die im Zeitraum zwischen Januar 1985 und Juli 2014 im Memorial Sloan Kettering Cancer Center wegen eines rekurrierenden atypischen/anaplastischen Meningeoms operativ behandelt wurden, auf intraspinale und vertebrale extrakranielle Meningeom-Metastasen hin untersucht. In insgesamt 2 Fällen lag ein rekurrierendes Meningeom mit vertebralen oder intraspinalen Metastasen vor. Außerdem führten die Forscher ein Literatur-Review durch. Sie durchsuchten die Literaturdatenbank “PubMed” nach Fällen von intraspinalen und vertebralen EMMs, die im Zeitraum zwischen 1985 und 2015 publiziert wurden. Es fanden sich 19 Artikel, in denen zusammen gerechnet von 24 Patienten mit insgesamt 34 vertebralen oder intraspinalen EMM berichtet wurde. 42 % dieser EMM-Patienten (n=10) hatten WHO Grad I-Tumoren. Außerdem zeigte sich, dass in 25 % der Fälle (n=6) die vertebralen und intraspinalen EMMs zeitlich nach dem Primärtumor, aber noch vor einem Rezidiv aufgetreten waren. Diese Studienergebnisse sind ein Beleg dafür, dass extrakranielle Metastasen von Meningeomen auch bei Patienten mit einem WHO Grad I-Tumor möglich sind und unabhängig von Rezidiven der Erkrankung in Erscheinung treten können, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 16.04.2024 - 21:26): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Extrakranielle-Metastasen-von-Meningeomen-auch-bei-WHO-Grad-.htm
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