Wissenschaftlern des Instituts für Funktionelle Grenzflächen (IFG) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es gelungen, Schichten von Hydroxylapatit auf Siliziumoberflächen aufwachsen zu lassen. „Diese Hydroxylapatitschicht hat eine kristalline Struktur, die dem menschlichen Zahnschmelz ähnelt. Ihre Oberfläche ist rau und porös, sodass Biomaterial einwachsen kann“, erläutert Peter Thissen vom Institut für Funktionelle Grenzflächen des KIT. So werden stoffschlüssige, zugfeste Verbindungen zwischen Metall und Knochen möglich. Das Trägermaterial für die Prothese könnte dann eine Legierung aus Titan und Silizium sein.
Das Verfahren ist ein Schritt in Richtung langlebiger und kostengünstiger Prothesen- und Implantatmaterialien. Implantate im Körper stehen unter täglicher Dauerbelastung, etwa das künstliche Hüftgelenk beim Gehen oder der Zahnersatz beim Kauen. Schrauben als Verbindung zwischen Knochen und Metall können sich jedoch lockern oder verkanten, Klebstoffe waren bislang nicht zugfest genug. Forscher am KIT haben nun in einem neuen Verfahren den Kleber Hydroxylapatit direkt auf die Metalloberflächen aufwachsen lassen und damit eine Verbindung auf atomarer, also kleinster Ebene geschaffen. Für den Einsatz der Technologie in der Praxis sucht das KIT nach Partner zur Weiterentwicklung.
Quelle: KIT